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Unser Kino

Die Gründung

Das Oberndorfer "KKK Filmtheater" wurde am 05.12.1952 mit dem Film "Tanzende Sterne" und einer Festrede von Herrn Dr. Beisenberger eröffnet. Der ungewöhnliche Name des Kinos "KKK" wurde folgendermaßen gefunden: "Kino Kopp am Kapf". Die Familie Kopp war Erbauerin und Eigentümerin des Kinos. Weiterhin war das damalige Autokennzeichen von Oberndorf "III K".

Die Kinokasse war bei der Eröffnung des Theaters an der heutigen Eingangstüre des Kinos. Nach dem Kauf einer Eintrittskarte gelangte man rechts und links des Kassenhäuschens ins Kinogebäude. Direkt hinter der Kasse waren Süßigkeiten am Süßwarenstand erhältlich. Damals, es gab noch kein Popcorn, wurde den Kinogästen ein kleines Sortiment an Süßem angeboten, wie z.B. Schokotafeln, Bonbons, Schokolinsen, Schokonüsse und Drops (sauer und Rahm). Getränke wurden keine verkauft, da dies damals nicht üblich war. Gegen 1975 wurde auch Bier verkauft und die kombinierte Kinokasse mit Verkauf wurde in den Raum hinter dem großen Schaukasten verlegt.
Anfänglich gab es im Eingangsbereich zum Saal auch eine Garderobe, wo die Besucher/innen gegen eine Gebühr von 30 Pfennig ihre Mäntel abgeben konnten. Nachdem die Nachfrage nach diesem Service sehr gering war, wurde dies nach einer Kinosaison wieder eingestellt.

Der Kinosaal war in Blau & Gold gehalten. Die Wandbespannung war goldfarben, der Vorhang blau. Die Decke des Saals war mit einer imposanten, indirekt beleuchteten abgehängten Decke geschmückt. Die Sitzreihen 1-16 waren nur am Rücken gepolstert, die Sitzfläche war in Holz gehalten. Ausschließlich die Stühle der Loge (Reihe 17-21) waren voll gepolstert an Rücken und Sitzfläche.
Drei bis vier Platzanweiser/innen platzierten die Kinobesucher/innen im Hochbetrieb mit ihren Reihensitzplatzkarten. Am Wochenende waren mindestens drei der vier Vorstellungen ausverkauft. Auch wochentags war das Kino mit seinen 470 Sitzplätzen sehr gut besucht. Von den 470 Plätzen waren 40 sogenannte "Notklappsitze", welche sich rechts und links am Gang befanden. Das Oberndorfer Kino hatte in Spitzenzeiten 85.000 Besucher, und dies mit nur einem Kinosaal. Es konnten Filme der Formate Normalbild, Breitbild, Superscope und CinemaScope gezeigt werden. Das Licht der Filmprojektoren wurde mit Bogenlampen erzeugt, welche mit speziellen Kohlenstäben bestückt wurden, die während des Betriebs abbrannten und ständig nachbestückt werden mussten. Erst später (1968/70) wurden die Filmprojektoren mit Xenon-Lampen ausgerüstet, welche ein gleichmäßig ausgeleuchtetes Bild erzeugen konnten.

Das Kinoprogramm war wie folgt aufgebaut:

  • Wochenschau (15 Minuten Nachrichten, es gab damals noch keinen Fernseher) wie z.B. Fox-Tönende Wochenschau, Welt im Bild, folglich vorwiegend Nachrichten aus Deutschland
  • "Stumme" Dias
  • "Tönende" Dias
  • Werbefilme und Filmankündigungen
  • Hauptfilm

 

Umbau 1981: Teilung des Kinosaals

Im Jahre 1981 teilte die Eigentümerin und Betreiberin, Frau Hildegard Alf-Kopp, den ersten großen Kinosaal (470 Plätze) in zwei Kinosäle (212 und 102 Plätze). Diese Teilung war notwendig, um das Überleben des Oberndorfer Kinos zu sichern und um mehr Filmangebot zur gleichen Zeit anbieten zu können. Es gab auch den Plan, drei Kinosäle zu bauen, jedoch wären dann die Kinos nach Aussage von Frau Alf-Kopp "Hasenställe" gewesen. Sie wollte, dass der zweite Kinosaal und die Leinwand auch noch eine akzeptable Größe aufweisen konnten. Diese Entscheidung hat sich als richtig erwiesen, denn ohne die Aufteilung würde es heute in Oberndorf kein Kino mehr geben. Im gleichen Zuge wurde die Kinokasse und Süßwarentheke in das oben gelegene Foyer verlegt.

 

Technische Revolutionen

Im Jahre 1986 wurde in Kino 1 eine "Dolby Stereo"-Tonanlage eingebaut. Das Oberndorfer Kino war damals eines der ersten in der Region, welches die Filme im "Dolby-Stereo-Tonformat" abspielen konnte. 1987, als der Film "Dirty Dancing" ein Bombenerfolg war, kamen viele Kinobesucher der Region extra nochmals nach Oberndorf ins Kino, um den Film mit "Dolby" zu erleben.
Im Jahre 1996 wurde im Kino 1, erneut als erstes Kino in der Region, mit einer "Dolby-Digital und "DTS" 6-Kanal-Tonanlage ausgestattet.

 

Modernisierungen 1998/99

In den Jahren 1998 und 1999 wurde das Kino 2 komplett modernisiert. Neues Design, neue Kinostühle und neue Tontechnik. Das "kleine" erhielt ebenso wie das "große" Kino großartigen Filmsound, nämlich "Dolby-Digital" und "DTS". Im Kino 1 wurde eine komplett neue Projektionstechnik eingebaut. Die Tonanlage wurde auf "7-Kanal-Ton" aufgerüstet. Weiterhin wurde das Kinofoyer und die Kinopassage modernisiert.
Zuletzt folgte ab 2010 die Digitalisierung der Kinos mit der Aufrüstung auf 3D-Technik, um den heutigen Standards gerecht zu werden.

 

Das KinoParadies wird geboren

Seit dem 1. Januar 2018 ist das Kino Oberndorf unter neuer Führung mit einem neuen Namen. Aus dem KKK wurde das KinoParadies Oberndorf.
Bereits 2015 Jahren verkaufte die Gründerin Hildegard Alf-Kopp das Gebäude an Ralf Merkel und Andreas Zienteck. Um ihr Lebenswerk zu erhalten, fand die zwischenzeitlich über 90-jährige zwei Enthusiasten, die mit Liebe zum Film und cineastischer Begeisterung die Kinokultur in Oberndorf langfristig sichern sollen.
Die Kinobetreiber führen bereits erfolgreich inhabergeführte Lichtspieltheater in Böblingen, Hechingen und Albstadt. Einige Jahre lang hatte Hildegard Alf-Kopp die Kollegen gebeten, ihren Kinobetrieb zu übernehmen, um den Erhalt zu sichern. Dieser Kauf ging schließlich Ende 2015 über die Bühne. Jedoch war der Betrieb noch bis Ende 2017 verpachtet und die Führung des Betriebs außerhalb des Einflussbereiches der Eigentümer.

Kinos in der heutigen Zeit sind Dienstleistungsbetriebe. Neben guten Filmen, auf deren Handlung und Qualität man keinen Einfluss hat, steht eine ordentliche und zeitgemäße Technik „vor und hinter der Leinwand“ sowie vor allem der Service im Vordergrund. Andreas Richter widmet sich als Theaterleiter mit über einem Jahrzehnt Kinoerfahrung „rund um die Uhr“ und vor Ort um den Betrieb – nur so kann Kino funktionieren.

Nach viel Mühen und Schweiß konnte am Neujahrstag 2018 das KinoParadies Oberndorf eröffnet werden. Die Eröffnungsfilme waren „Star Wars – Die letzten Jedi“, „Coco“ und „Laible & Frisch: Do goht dr Doig“. Der Hauptdarsteller und der Produzent des letzteren besuchten im Januar das neueröffnete KinoParadies und begrüßten die Kinogäste persönlich.

Die Ideenschmiede läuft bereits auf Hochtouren, um mit Investitionen in Technik, Ausstattung und Service sowie cineastischer Begeisterung - mit der Unterstützung der Besucher/innen – das Kino zu erweitern und die Kino-Kultur in Oberndorf langfristig zu erhalten.